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Warum sägt meine Stichsäge schief?

Warum saegt meine Stichsaege schief Kleine Zuschnitte mit der Stichsäge sind keine große Sache, doch wie sieht es bei etwas anspruchsvolleren Materialien aus? Gerade der unkomplizierte Umgang und die leichte Handhabung machen die Stichsäge so beliebt und sind der Grund, wieso sie so oft in heimischen Werkstätten zu finden ist.

Sobald jedoch bestimmte Materialien wie beispielsweise Hartholz bearbeitet werden sollen oder längere Schnitte gewünscht sind, warten oft Enttäuschungen bezüglich der Schnittqualität auf den Heimwerker. Die möglichen Gründe für diese negative Beeinflussung des Schnittes finden Sie in der Nachfolgenden Auflistung.

Häufig ist eine krummes oder abgenutztes Stichsägeblatt die Ursache für einen schiefen Schnitt. Manchmal lässt sich das Problem ganz einfach mit einem frischen Sägelbatt beheben. Das sollte auf alle Fälle probiert werden, denn ein zu häufiger Sägeblattwechsel kann ohnehin nicht schaden. Gute Angebote zu Sägeblättern findest du hier: Stichsägeblätter Angebote

1. Technische Aspekte

Das Sägeblatt

Stichsägeblatt stumpf abgenutzt Die Wahl des richtigen Sägeblattes für Ihr Vorhaben ist grundlegend und spielt eine sehr wichtige Rolle. Desweiteren sollte das Sägeblatt auf Beschädigungen und Abnutzungen geprüft werden, denn nur ein einwandfreies und vor allem scharfes Sägeblatt kann eine gute Schnittqualität gewährleisten.

Auch die Qualität des Sägeblattes spielt eine wichtige Rolle, wobei ich an dieser Stelle ganz klar von “Billig-Sägeblättern” abraten möchte. Als positives Beispiel zu nennen sind Sägeblätter des Herstellers Festool, da sie mit 1,2 mm um einiges dicker sind als übliche Sägeblätter und somit mehr Widerstand gegenüber Durchbiegungen bieten. Dies garantiert einen geraderen Schnittverlauf.

 

Die Führungsrolle

Auch die Funktion der Führungsrolle(n) sollte(n) überprüft werden. Sie gewährleisten eine gleichmäßige Auf- und Abbewegung des Sägeblattes und hindern es an seitlichen Bewegungen, wodurch der Schnittwinkel maßgeblich positiv beeinflusst wird.

Sollte eine Führungsrolle beschädigt, verschlissen oder verklemmt sein, wirkt sich dies meist in deutlichem Maße negativ auf die Schnittqualität aus.

 

Die Fußplatte

Stichsäge Führungsplatte schief Eine Stichsäge wird durch ihre Fußplatte getragen, welche über das Werkstück gleitet und dem Heimwerker zusätzlich eine optische Orientierung bietet. Bei vielen Stichsägen besteht die Möglichkeit, die Fußplatte zu verstellen, um beispielsweise einen Gehrungsschnitt ausführen zu können.

Im Laufe vieler Anwendungen der Stichsäge kann es vorkommen, dass sich die Halterung der Fußplatte löst und sich dieser verschiebt. Hier sorgen schon wenige Millimeter für eine deutlich sichtbare Winkelabweichung. Stellen Sie also sicher, dass sich die Fußplatte Ihrer Säge in der richtigen Position befindet und sicher befestigt ist.

 

2. Anwendungsfehler

Die Arbeitsvorbereitung

Holz im Schraubstock eingespannt Um eine gute Schnittqualität überhaupt erreichen zu können, gilt es einen sicheren und festen Untergrund zu wählen und das Werkstück ordnungsgemäß zu fixieren, denn gerade bei dünnen Materialien können zu starke Vibrationen die Qualität maßgeblich negativ beeinflussen.

Desweiteren ist eine deutlich sichtbare Anzeichnung des Schnittverlaufes zu empfehlen, um sich ausschließlich auf den Verlauf und somit die präzise Verfolgung der Schnittlinie konzentrieren zu können. Um stets eine freie Sicht auf die Schnittlinie zu haben, bietet sich eine Spanblasfunktion oder die Möglichkeit der Fremdabsaugung an.

 

Die Schnittführung

Stichsägen mit eingeschaltetem Pendelhub arbeiten sich auf Grund ihrer speziellen Auf- und Abbewegungen des Sägeblattes fast von allein durch das Werkstück. Zu stark ausgeübter Druck während der Führung der Stichsäge durch das Material, gerade in Kombination mit einer schlechten Qualität des Sägeblattes, führen zu drastisch schlechteren Ergebnissen des Schnittes.

Explizit bei Kurvenschnitten, aber natürlich auch bei allen anderen Arten, sollten Sie der Stichsäge ihren Freiraum lassen und auf einen möglichst geringen Vorschub achten, um ein Durchbiegen des Sägeblattes zu vermeiden.

 

Fazit

Stichsägen stoßen bei langen, geraden Schnitten in Hartholz, Werkstücken mit Knoten im Holz oder bei falsch laufender Maserung oft an ihre Grenzen. Sägeblätter gehen immer den Weg des geringsten Widerstandes, womit sich ein Durchbiegen im Allgemeinen erklären lässt und den Grund dafür liefert, wieso ein gerader Schnitt mit Hilfe einer Stichsäge nicht immer möglich ist.

Abhilfe könnten eine Führungsschiene oder ein Stichsägetisch schaffen, doch alternativ zu erwähnen ist an dieser Stelle die Handkreissäge, die für einen anspruchsvollen Handwerker eine deutlich bessere Schnittqualität liefern würden, allerdings auch nicht in jeder heimischen Werkstatt zu finden sind.


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Kommentare

Wemhöner 3. April 2020 um 16:13

Sehr geehrtes Service-Team,

Trotz Führungsschine, richtigem Sägeblatt, abgeschalteteten Hub und ganz geringem Vorschub habe ich schon bei mehreren Stichsägen einen Verlauf des Sägeblatts bei Vollholz in Maserrichtung festgestellt. Kann das einfach eine Stichsäge nicht oder liegt es am Modell?
Warum wohl werden in den Tests immer nur die leichteren Querschnitte gezeigt?

Antworten

Michael Schulz 7. November 2020 um 21:09

Die Stichsägen von Festo (wie meine PS2E) führen das Blatt sehr eng in einer Hartmetall-Seitenführung, die direkt bis auf die Werkstückoberfläche herunter geht, also so weit unten führt wie möglich. Die Führung wird auf 1/20mm genau eingestellt, also so eng, dass das Blatt so gerade eben noch ohne zu klemmen durchläuft. Damit schneide ich auch 60mm MDF absolut winklig.
Und ja: Die Blätter von Festo sind wesentlich fester.

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